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HSG Twistetal vs TSG Eddersheim 22:22 (10:9)

3 Auswärtsspiele in Folge bestritten wir, bevor wir dann endlich wieder in heimischer Halle die
TSG Eddersheim am vergangenen Samstag begrüßen durften. Die Ausgangslage war gut: wir
hatten intensive Trainingseinheiten hinter uns und konnten uns auf einen Gegner vorbereiten,
der uns mit seinen Stärken bekannt war. Ein tränendes Auge verschafften uns unsere Janina, die wegen
ihrer Bänder-Verletzung am Fuß erstmal ausfällt, sowie Kathi + Anna-Lena. Ein lachendes Auge dafür
verschaffte uns Alice Wilke, die (zunächst für das Spiel) zurück in den Kader rückte + Fritzi aus der
Zweiten, auf die wir erneut zählen konnten. Dennoch herrschte schon seit Freitag Trainingsbeginn dann
eine durchweg positive Stimmung, nicht zuletzt aufgrund der Vorfreude auf die Chicken-Fajita-Wraps,
die gar keine Chicken-Wraps waren. Mit genau dieser Stimmung gingen wir auch am Samstag dann in
die Halle. Der gegnerische Trainer von Eddersheim beschrieb uns im Vorbericht als ‚eine Mannschaft,
die sehr geschlossen auftritt‘
. Und ja, damit hat er absolut Recht. Am Ende war es genau diese Stärke,
die dazu führte, dass wir mit einem Unentschieden aus der Partie und an die Theke gehen konnten.
4 Minuten dauerte es diesmal, bis wir den ersten Ball ins Netz brachten. Ein Start in die Partie
auf Augenhöhe – jedenfalls auf dem Spielfeld. Auf der Tribüne wiederum gaben im wahrsten
Sinne des Wortes WIR (genauer gesagt IHR) den Ton an. Da merkte man wieder einmal, dass
wir nicht nur die Mannschaft, sondern die Mannschaft mit ihren Unterstützern sind, die sehr
geschlossen auftritt. Es zahlte sich aus, denn so konnten wir nach dem 5:5 in der 17. Minute peu à peu
einen Vorsprung von 3 Toren aufbauen, den Eddersheim natürlich nicht so stehen ließ, sondern zum
10:9 zur Halbzeitpause verkürzte. Und dennoch eine bombenstarke Leistung von uns, denn
5 Zeitstrafen begleiteten uns in der ersten Halbzeit: 10 von 30 Minuten in Unterzahl. Eine
Situation, die uns bereits in der Vergangenheit schon oft begegnet ist, auch in sehr
entscheidenden Spielphasen. Immer und immer wieder machen wir aber die Erfahrung, dass
wir in solchen Situationen über uns hinauswachsen können. Vor allem mit unseren starken Keepern im
Tor schaffen wir es dann fast immer, diese Phasen auch manchmal in doppelter Unterzahl ohne
größere Verluste zu überstehen.
7 Meter gab es auch nicht wenige. So starteten wir in die zweite Halbzeit mit einem erfolgreich
verwandelten Strafwurf zum 11:9. 1 verworfenen + 1 getroffenen (Eddersheim), 2
Zweiminutenstrafen für uns + 1 Zweiminutenstrafe für Eddersheim sowie 1 rote Karte (wir)
später (alles in nur 10 Minuten) kam es nach einer ganzen Weile mal wieder zum Ausgleich. Wieso? Die
Probleme lagen in unserem Angriff. Was uns bis hier hin so gut gelungen war, das Durchspielen +
dadurch Freispielen von Torchancen, ließ irgendwie nach. Wir stellen uns oft die Frage, wieso wir die
Dinge, die so gut laufen, nicht über 60 Minuten ‚einfach‘ weiterspielen. Neja… irgendwann finden wir
vielleicht den Knopf. So brachten wir erneut den Puls von uns und unseren Fans auf Höchsttouren.
18 Tore war mit 3 Toren Abstand zu uns (:15) in der 45. Minute der höchste Ausbau, den
Eddersheim in diesem Spiel erzielen konnte. Der ein oder andere auf der Eddersheimer
Bank oder auch im Publikum bekam nun vielleicht das Gefühl, das Spiel sei gedreht
worden. Das können aber nur diejenigen gewesen sein, die uns nicht gut genug kennen. So läuft das
nunmal nicht mit uns – denn solche Momente sind genau die, die uns zum Zünden bringen (auch wenn
wir uns und Euch damit das Leben manchmal wirklich schwer machen). Wir hatten noch genug Zeit,
und die nutzten wir. Also hieß es: step by step. Und so legten wir nach.
21 : 21 in der 58. Minute war durch unseren Kämpfergeist dann endlich der Ausgleich
wieder da. Nach einer wahren Berg- und Talfahrt, zumindest auf der Punkteanzeige,
war nun für das Ende des Spiels wieder alles offen. Eine weitere wichtige Komponente
neben unter anderem unserer mentalen Einstellung + dem lauten Support der Zuschauer war diesmal
tatsächlich auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Dies merkte man nicht nur bei dem ein
oder anderen abgefälschten Ball durch die eine, aber dann in ein Tor umgewandelte Aktion der anderen
Spielerin, sondern auch in so manchen zeitlich genau richtig geschehenen Momenten: ein Wieder-
Ergänzen-Dürfen nach einer Zwei-Minutenstrafe so, dass direkt ein Tempogegenstoß gelaufen werden
konnte oder aber auch ein Time-Out von Eddersheim just beim freien Wurf auf unser Tor.
59 te Minute – und es endet genau so ereignisreich wie es angefangen hatte. Es steht
21:22. Eddersheim nimmt die oben angesprochene Auszeit. Wir stellen um auf unsere
offensive 3-2-1-Deckung: Druck auf Eddersheim. Zeitspiel: ein Wurfversuch von
Eddersheim. Der Ball geht übers Tor. Wir gehen sowas von ab die Post zur ersten Welle – durch die 3-2-1-Deckung und nicht zuletzt unseren Willen verschaffen wir uns einen Vorteil. Diese Endspurtphase in
einem Spiel: absolut die unsere. TOR zum erneuten Ausgleich zum 22:22. Noch wenige Sekunden auf
der Uhr – aber genug, dass wir noch eine Zwei-Minutenstrafe gegen uns ergattern können. Dann
natürlich noch ein Wurfversuch von Eddersheim – und es ertönt kurz vor der Schlusssirene der dumpfe,metallige Ton des Pfostens.
UNENTSCHIEDEN.

Tore für die HSG: Kim 5/2, Han 4, Gina 4, Karo 4, Kati 2, Judith 2, Hanna 1