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Daniel Krouhs: „Ich will wieder spielen“

Interview über seine Verletzung und das Derby in Bad Wildungen

Für seinen Trainer Dirk Wetekam ist er einer der besten Spielmacher der Region. Allerdings war Daniel Krouhs in den vergangenen Monaten ein Spielmacher im Wartestand: Denn eine hartnäckige Knieverletzung zwang den Twistetaler Handballer zu einer langen Pause.

Seit Herbst 2012 hat der 23-Jährige kein Spiel mehr bestritten und wird auch am Sonntag zuschauen müssen, wenn das Bezirksoberliga-Derby seiner HSG bei der HSG Bad Wildungen ansteht (18 Uhr). Wir sprachen mit Krouhs über seine Verletzung, seine Comeback-Pläne und die Lage bei der HSG Twistetal.

Herr Krouhs, wissen Sie eigentlich noch, wie ein Handball aussieht?

Daniel Krouhs: (lacht) Na klar. Zwischendurch hab ich es ja auch immer wieder mit dem Handball probiert. Das weiß ich also schon noch.

Ihr letztes Spiel haben Sie vor knapp 16 Monaten absolviert. Was ist das für ein Gefühl, den Mannschaftskameraden so lange Zeit zuschauen zu müssen?

Krouhs: Das ist schon eine Qual, alles am Spielfeldrand zu verfolgen. Gerade wenn es schlecht läuft, würde man dem Team gerne helfen und eingreifen. Für einen Spieler ist das echte Folter, zuschauen zu müssen.

Sie hatten große Probleme mit dem Knie. Wie sieht aktuell die Lage aus?

Krouhs: Angefangen hatte alles mit einer Patellasehnenentzündung. Das ist dann chronisch geworden und es hat gedauert, das in den Griff zu bekommen. Momentan bin ich aber beschwerdefrei.

Wie groß ist bei Ihnen die Hoffnung, dass Sie wieder auf das Handballfeld zurückkehren werden?

Krouhs: Die ist groß. Ich will auf jeden Fall wieder Handball spielen. Ich bin optimistischer als zu Beginn meiner Verletzung, als mir dreimal gesagt wurde: Mach sechs Wochen Pause und dann geht es wieder. Es ging aber nicht. Ich mache derzeit Krafttraining und Muskelaufbau. Ich hätte Lust, die Vorbereitung mitzumachen und dann Ende des Sommers auf das Feld zurückzukehren. Wenn es gut läuft und ich schmerzfrei bin, passt das. Aber ich setze mich nicht mehr unter Druck.

In dieser Saison sind bei Ihrem Team gleich drei Spielmacher ausgefallen. Stellt man sich da die Frage, was möglich gewesen wäre, wäre die HSG von diesem Verletzungspech verschont geblieben?

Krouhs: Ja klar muss man sich die Frage stellen. Aber: Trotz der vielen Verletzungen ist die Saison gut gelaufen – auch wenn es zwischenzeitlich schwierige Phasen gab, wo man hätte sagen können, dass es anders gelaufen wäre, hätte es mehr Alternativen gegeben. Aber wir haben das Beste draus gemacht.

Das heißt: Das Saisonfazit fällt positiv aus?

Krouhs: Positiv – auf jeden Fall. Es waren zwar kleinere zerfahrene Phasen dabei, aber die Stimmung in der Mannschaft ist super und ich bin sehr zufrieden. Wir wussten vor der Saison, dass es personell schwer werden würde. Mit der jungen Truppe wollten wir oben mitspielen und das ist uns gelungen.

Rang zwei könnte in der kommenden Saison über die Relegation zum Aufstieg reichen. Schielt die HSG langfristig wieder in Richtung Landesliga?

Krouhs: Ein konkretes Ziel gibt es noch nicht. Wir müssen schauen, wie die neue Saison verläuft.

Nun steht erstmal das Derby bei der HSG Bad Wildungen auf dem Programm. Im Hinspiel gab es einen klaren Sieg. Und am Sonntag?

Krouhs: Ich denke nicht, dass es so eindeutig wird. Bad Wildungen hat bestimmt etwas gegen uns gut zu machen. Dazu spielen wir auswärts und am Sonntagabend – das ist für meine HSG nicht der beste Termin. Aber: Wir wollen natürlich gewinnen.

Von Thorsten Spohr Quelle HNA Online


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