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HSG Twistetal – HSG Hoof/Sand/Wolfhagen 20:20 (10:10)

Am 13.03.2016 stand uns unser vorletztes Auswärtsspiel zur unbeliebten Zeit am Sonntagabend bevor. Gegner war der Tabellenvierte, die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen, welcher sich im Hinspiel deutlich mit 34:24 gegen uns durchsetzen konnte.

Trotzdem sah sich die HSG Ho/Sa/Wo laut eigenem Trainer nicht in der Favoritenrolle und auch wir wussten, dass diese Mannschaft zu schlagen ist, da wir in der letzten Saison bereits das Auswärtsspiel für uns entscheiden konnten. Dennoch war uns bewusst, dass diese Partie vermutlich die schwierigste der vier verbleibenden werden würde. Im aktuellen Abstiegskampf benötigen wir jedoch jeden Punkt, weshalb jede unserer Spielerinnen hundertprozentigen Willen und Einstellung zeigen wollte, um nicht wieder mit zehn Toren Abstand als Verlierer das Feld zu verlassen.

Auftrag von unserem Trainergespann war in allererster Linie, das Tempospiel der Gegnerinnen zu unterbinden, damit sie nicht die Möglichkeit erhalten würden, diese Stärke ihrerseits einzusetzen. Dies sollte uns mit einem sicheren und konzentrierten Angriffsspiel, wenigen technischen Fehlern und einer schnellen Rückzugsphase gelingen. Außerdem sollten die Außenspielerinnen konsequent zugelaufen werden, damit kein effektives Druckspiel zustande kommen konnte. Weitere Hürde war für uns die erfahrene Torhüterin der Ho/Sa/Wo, an der wir schon des Öfteren im Hinspiel gescheitert waren.

In die Partie starteten wir mit einer 6:0-Deckung, da die gegnerischen Spielerinnen aus dem Rückraum nicht so oft ihre Chancen suchen, dafür in eins gegen eins Situationen umso besser zum Erfolg kommen. Das erste Tor des Spiel erzielten zwar die Spielerinnen der HSG Ho/Sa/Wo über rechts außen (0:1), danach waren jedoch zunächst wir am Zug: Getroffen wurde das Tor in den ersten 5 Minuten gleich vier Mal in Folge (4:1), über unsere Außen, aus dem Rückraum und vom Kreis. Und auch in der Abwehr agierten wir aggressiv und früh genug, um jeglichen Versuch des  Angriffs zu unterbinden. Und wenn es doch eine Angreiferin bis zum Abschluss schaffte, war Kathi im Tor meist zur Stelle. Bis zu einem Spielstand von 6:3 in der 11. Minute konnten wir unseren drei-Tore-Vorsprung halten und danach die Führung über ein 7:3 (12.) und 9:5 (18.) um ein weiteres Tor ausbauen. Vor allem unseren Außenspielerinnen gelang erfreulich oft der Weg zum Tor, vorbereitet durch ein druckvolles Angriffsspiel. Und auch unsere Rückzugsphase funktionierte sehr gut, jede einzelne Spielerin gab ganz besonders beim Zurücklaufen alles und es gelang uns, den einen oder anderen Ball erfolgreich abzufangen.

Bis zur hierhin hatten wir ein super Spiel abgeliefert und die Gegnerinnen wussten nicht recht, wie sie den Ball in unser Tor bringen sollten.
Danach allerdings war unsere Konzentration am Ende und auch teilweise die Luft, was den guten Rückzugsphasen geschuldet war. Wir konnten dank der gefüllten Auswechselbank zwar durchwechseln, aber trotzdem ließen wir uns von dem hektischen Spiel der Gastgeberinnen anstecken, machten viele technische Fehler im Angriff und scheiterten immer wieder an der starken Torhüterin. Somit gelang den Hoof/Sand/Wolfhagenerinnen ihr erster Tempogegenstoß in der 20. Minute zum 9:7, nachdem sie bereits über außen ihre Aufholjagd einläutetet hatten (9:6). Von nun an war bei uns der „Wurm drin“ und wir trafen bis zum Halbzeitpfiff lediglich am Siebenmeterpunkt (10:7, 22.). Zudem waren wir im Abwehrspiel zu langsam und alle unsere Spielerinnen blieben passiv und vereinzelt stehen, sodass die Gegner drei Tore in den verbleibenden acht Minuten der ersten Halbzeit machen konnten. Damit gelang ihnen erstmalig der Ausgleich zu einem 10:10 in der 30. Minute. Mit diesem Spielstand gingen wir in die Kabinen.

In die zweite Halbzeit starteten wir trotz der Aufholjagd der Gegner motiviert und planten, den Einstieg aus der ersten Halbzeit mit Aggressivität, Kampf und Treffgenauigkeit zu wiederholen, um die Gastgeberinnen unter keinen Umständen an uns vorbeiziehen zu lassen. Den Beginn verschliefen wir keinesfalls, wir trafen gleich zweimal hintereinander zum 12:10 (32., 33.). Leider waren diese beiden die einzigen Tore unsererseits in den folgenden Minuten und durch unsere schlechte Abwehrleistung trafen die Hoof/Sand/Wolfhagenerinnen gleich vier Mal in Folge und gingen somit erstmals in Führung (12:14, 37.). Den Ausgleich zum 14:14 (38.) schafften wir zwar innerhalb von einer Minute, aber wir konnten uns nicht absetzen. Beide Teams gingen abwechselnd mit einem Tor in Führung (14:15, 16:15, 17:16, 17:18). Nun waren noch sechs Minuten zu spielen, welche die Gegner klug zu nutzen wussten. Unsere Halblinke und Halbrechte wurden kurz gedeckt und wir spielten zudem teilweise in Unterzahl. Im Angriff wussten wir somit nicht, wie wir zum Torabschluss kommen sollten.
In der 57. Minute erspielte die Ho/Sa/Wo sogar einen zwei-Tore-Vorsprung (18:20) – das Spiel wurde spannender denn je. In der 58. Minute trafen wir noch einmal aus dem Rückraum (19:20). Nun waren noch zweieinhalb Minuten zu spielen, unsere Nerven lagen blank. 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff verwandelte Janina einen Siebenmeter – das war der Ausgleich! Jetzt galt es, die Angreiferinnen möglichst weit von unserem Tor entfernt zu halten. Dies gelang uns auch sehr gut, jedoch wagten die Gastgeberinnen wenige Sekunden vor dem Abpfiff einen Wurf aus dem Rückraum,  trafen aber glücklicher Weise nur die Latte. Das Unentschieden war uns sicher!

Diesen Punkt haben wir uns mehr als verdient und sind nun punktgleich mit dem TSV Heiligenrode und dem TUSPO Waldau. Wenn wir unseren Kampfgeist im Spiel am kommenden Samstag gegen Waldau beibehalten, dann können wir hoffentlich zwei wichtige Punkte mitnehmen und uns weiter vom Tabellenkeller entfernen.

Tore:  Happe 5, Tönepöhl 5/4, Jäger 5, Schröder 3, Hildebrand 1, Grabarz 1

HSG Twistetal - HSG Hoof/Sand/Wolfhagen 20:20 (10:10)