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HSG Twistetal III – HC Medebach 34:16 (14:10)

Medebach Halei oder „Ich hab ein bisschen Angst“

Bereits am Dienstag begannen die intensiven Vorbereitungen für das Topspiel vergangenen Sonntag – Waldecker vs. Westfalen. Die Rede ist natürlich von unseren Freunden des Handballclubs aus dem nicht ganz so weit entfernten, aber dennoch hinter der Grenze liegendem Medebach. Sie haben in dieser Saison noch kein Spiel verloren – es wurde also aufgehorcht! Deshalb begannen auch die Vorbereitungen so früh. Viel zu früh…

Am Dienstag wurde der traditionelle Aufruf gestartet wer denn am Sonntag Zeit habe und sich gegen Medebach auf die Platte traue. Nach exakt 1 Stunde und 20 Minuten war dann der Platz Nr. 14 besetzt – was sollte das denn jetzt? Die Mannschaftsleitung wusste den Rest der Woche überhaupt nichts mit  ihrer Zeit anzufangen! Das übliche „Spieler um jeden Preis locken und einkaufen“ und „im Zweifel kommen wir auch vorbei und machen dich vorm Fernseher wach“ ist doch glatt entfallen. Kein tagelanges Schreiben mit den üblichen „Ja evtl. kann ich“; „Weiß noch nicht ob ich Zeit habe“ „Lust habe ich eigentlich keine…“, keine kurzfristigen Reaktivierungen alter Hasen oder personalorientierte Thekengespräche mit vielen Komplimenten…. Gar nichts!

So blieb der Mannschaftsleitung nichts anderes übrig als sich die Daumen auf dem Sofa wund zu drehen und langsam vor sich hin zu dösen… bis ein entscheidender Hinweis aus anderen Mannschaftskreisen hervorkam: Am Freitag wurde augenscheinlich beobachtet wie Herr T. aus H. den Herrn G. aus M. zuhause abholte und in Richtung Mehrzweckhalle Twiste fuhr. Um diese Zeit trainierte dort unsere Zweite. Besorgte Augenzeugen wählten völlig entsetzt und emotional total aufgewühlt die Nummer unseres Teamchefs der umgehend in dieselbe Richtung aufbrach um dies hoffentlich nur als Missverständnis aufzudecken.

Aber es kam schlimmer als befürchtet. Die Jungs hatten sich neben den Beiden auch noch Herrn S. aus T. in den Kasten gestellt und der zum Kontrollieren hergekommene  Herr W. aus M. hatte auch „zufällig“ seine Tasche dabei sodass dieses erfahrene Quartett den Jungs etwas Gesellschaft leistete. Aber lasst euch eins gesagt sein: Zum Training zu gehen macht dich genauso wenig zum Handballer, wie in der Garage zu stehen dich ein Auto macht! Dass von diesen Herren auch noch den nächsten Tag welche mit der Zweiten als Spieler nach Hofgeismar gefahren sind soll hier auch nur mal in den Raum geworfen werden. Wo soll das hinführen? Wenn das der André mitkriegt, auweia…. Wir werden auf jeden Fall daran „arbeiten“. 

Aber es muss ja weiter gehen. Unser nächstes Spiel bestreiten wir dann schon wieder am nächsten Samstag vor der Ersten – 16:00 Uhr Anwurf in Bettenhausen gegen Bettenhausen II. Über Zuschauer (die nicht nur die Erste sehen wollen) würden wir uns natürlich sehr freuen. Also, bleibt artig – wir sehen uns nächsten Samstag! Bis dahin…

Moment! War nicht noch irgendwas mit Medebach? Ach ja richtig, unser letztes Spiel… Unsere Gäste waren wie ein Großteil von uns schon zur zweiten Halbzeit der Damen II da. „Überwinde deinen inneren Schweinehund!“ und mach bei uns mit! Runter vom Sofa, rein in die Sporthalle! Was zunächst wie ein Werbeaufruf von unserer letzten Saison aussieht ist der Slogan unserer Gäste. Leider konnten augenscheinlich nicht ganz so viele den inneren Schweinehund überwinden sodass die Medebacher  nur mit 9 Mann anreisten. Ja liebe Freunde, das kennen wir doch auch irgendwo her…

Bei der Begrüßung wurden bisher noch völlig ungeklärte Fragen aus dem Weg geräumt: „Wo habt ihr denn eure Funkengarde gelassen?“ Munteres Lachen beflügelte daraufhin die Truppe. Dann war es kurz vor Anpfiff und wie sollte es anders sein? Wanderfalken erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 389 Km/h. Noch schneller sind nur Spieler der Dritten wenn es um die Plätze auf der Sitzbank geht. Doch Teamcoordinator André machte dem langen Herrn P. aus T. einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Dieser saß bereits hämisch lachend auf der Bank – bis er zum berüchtigten „Anfangen“ verdonnert wurde. Dann ging‘s auch schon los. Mit etwas Druckspiel, der hansestädtischen Geheimwaffe und guten 1:1 Toren von Herrn F. aus M. bekamen wir ein paar Zähler auf die Uhr, die Gäste taten im Gegenzug aber genau dasselbe. Sah zunächst ganz und gar nicht nach Spaziergang aus. Der HC blieb hartnäckig und konnte durch gute Kreisanspiele und Rückraumtreffer uns daran hindern mehr als eine 4 Tore Führung zu bekommen.

Ob wir uns dabei nicht vielleicht auch etwas selber im Weg standen? Könnte theoretisch möglich sein… Ballgrapscher Herr S. aus T. wollte heute auch unbedingt seine Bude machen und spielte energisch Ball um Ball nach vorne, verfehlte das rot-schwarze Alugehäuse dabei manchmal nur sehr knapp. Soweit ja kein Problem, nur dass unsere torgeilen Außen jedes Mal dachten sie würden einen Tempo-Pass abbekommen und könnten dann ganz easy nen paar Bälle rein schweißen. Da sind die Herren B. und (kleiner) P. aus T. sowie Herr R. aus M. dann ganz schön oft umsonst gerannt, aber wer nicht hören will muss laufen – oder so ähnlich. Begleitet wurden diese Augenblicke durch den sanften „Toooor-waaaart-feeeehler“ Gesang der unparteiischen Fangemeinde. Diese bilanzierte später eine Chancenverwertung von 1:3. So spielten wir über die Stationen 3:3, 8:4 bis zum 14:10 Pausenstand.

Unschöner Dämpfer war vorher eine unglückliche Begegnung des Herrn G. aus M. mit einem Gegenspieler. Dabei bekam er unterhalb des linken Auges Einen mit. Größte Sauerei war aber dass er kurz vorher den schwerverletzten Herrn N. aus M. ablösen musste da er mit seinem Aua-Bubu am Daumen nicht weiterspielen konnte. Geheult wird erst wenn es stark blutet oder komisch absteht! Diesen Schreck konnten wir, vor allem aber Herr G. selbst, dann in der Halbzeit verarbeiten. Weiterhin wurde angemahnt dass wir uns jetzt konzentrieren müssen und das Spiel nicht wie anfangs zu leichtfertig nehmen sollen.

Halbzeit zwei lief dann gleich für uns wesentlich besser als die bisherige. Gerade Herr T. aus H. und der gemunkelte Torschützenkönigskandidat Herr N. aus T. zeigten hier mit Rückraumtreffern und von rechts sehenswerte Tore. Aber nicht so wie das von einem unserer Gäste. Trotz dessen dass ihre Kondition mit der mauen Personalsituation an die Grenzen gebracht wurde rannte einer todesmutig zum Tempogegenstoß. Zwei Blaue verfolgten ihn und schafften es ihn zuzulaufen. Der werte Herr aus Westfalen zeigte sich aber wenig beeindruckt hiervon und donnerte von geschätzten 15 Metern das Spielgerät in unser Gehäuse. Auf der Bank sah man nur Kinnladen herunterklappen.

In dem Zuschauergemenge fiel weiterhin die weiße Abteilung mit ihrem „Oleeee, olee oleee – Medebach HC!“ auf. War das nicht unser Heimspiel?? Von den Verantwortlichen fühlte sich aber auch keiner dazu berufen dieses Treiben zu unterbinden. Was also tun? Genau, Zeichen setzen! Herr T. und ein Spieler des HC bündelten hier ihre Kräfte und verübten ein heimtückisches Attentat auf den Verwaltungsapparat des Spiels. Dabei kugelte sich der Sekretär (mittlerer) K. aus M. einen Finger aus. Durch physioterapeutische Fachkenntnisse konnte Herr T. den Verletzten aber schnell wieder gesund zuppeln. Echter Handballer bist du eben nur wenn dir Kampfsport zu weich ist. Diese Maßnahme zeigte nur bedingt Wirkung. Daher beschloss man statt mit roher Gewalt nun mit Toren dem Treiben ein Ende zu setzen. Der ausgeliehene Herr W. aus T. machte zusammen mit dem (kleinen) Herr P. aus T. jeweils einen Doppelschlag in den Kasten und formte mit einem Anschlusstreffer durch Herrn F. aus T. das 29:12 (52:48).

Das in Mannschaftskreisen so beliebte dreizigste warf kein anderer als der wieder berappelte Herr G. Da hilft nichts anderes als Augen zu und durch! Die letzten paar Minuten dümpelten dann so vor sich hin und wenige Sekunden vor Schluss stibitzte Herr W. aus M. kurz nach dem medebacher Anwurf den Ball und machte 3 Sekunden vor Schluss den Deckel zum 34:14 drauf. Ein verdienter Sieg in einer schönen Partie. Ein Moment der an Sportlichkeit schwer zu übertreffen ist spielte sich dann nach dem Schlusspfiff ab. Die in rot uniformierten Medebacher standen noch vor uns vor dem Publikum, genauer gesagt der weißen Hools-Wand, und applaudierten in geschlossener Reihe. Diese hatten die Gäste während der Partie mit ihren Gesangseinlagen angefeuert und in manchen Momenten vielleicht auch etwas nach vorne gebracht. Und das ist es doch was Handball ausmacht. Da können wir nur für uns und unseren Gegenüber werben – Handball an der Wurzel ist und bleibt doch einfach etwas Besonderes.

Anschließend standen wir dann noch beisammen, plauderten fröhlich und schlossen uns für die Leergutproduktion zusammen. Wenn es Samstag gewesen wäre hätte man durchaus die Halle gemeinsam abgeschlossen 😉 Also wie oben schon erwähnt – ihr habt’s ja eh schon wieder vergessen – Nächsten Samstag, 19.10. 16:00 Uhr in Bettenhausen vor der ersten Herren. Wir würden uns freuen! Aber bis dahin

Eure Dritte

Chancenzunichtemacher: Jojo

Torfabrik: Neil: 3, Torben: 2, Nase: 1, Jan: 5, Fabian: 3, Henner: 2, Thomas: 4, Paule: 4, Karl-Dall-Oli: 4, Robin: 1, Marcel: 2, Steffen: 1, Mücke: 2

Der der sich mit den Jungens freiwillig rumschlägt: André