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HSG Twistetal III – TSG Dittershausen III 40:59 (18:31)

„Für die Geschichtsbücher!“

Der menschliche Körper ist erstaunlich! Ein halb offenes Auge und das Gehirn unter Notstrom reichen aus um unseren Spielbericht zu schreiben. Guten Morgen zusammen! Es ist Montag, etwa 13:00 Uhr und der Tag nach unserem letzten Heimspiel, wenn nicht sogar DEMHeimspiel unserer Epoche. Zwar noch mit etwas Brummen im Schädel, aber die Deadline um 18:00 Uhr zur Berichtsabgabe zwingt den Berichteschreiber in seinem dunklen Keller dazu doch noch etwas fleißig werden zu müssen. Angesichts der kurzen Zeit und da ihr alle ja sowieso viele Termine und Zeitdruck habt, hier das Spiel in einer kurzen Zusammenfassung vorab, bevor es dann etwas ausführlicher wird:

Hast du etwas Zeit für uns? Dann schreib‘ ich einen Bericht für dich. Von 99 Torerfolgen, auf ihrem Weg zum Handballgott. Denkst du vielleicht grad‘ an uns? Dann schreib‘ ich einen Bericht für dich, von 99 Torerfolgen, und das sowas nur von uns kommt…

99 Torerfolge, auf ihrem Weg zum Handballgott, hielt man für Gerüchte aus dem All. Darum schickte die TSG, ihre Dritte her zu uns. Alarm zu geben, geil wie es war. Dabei hat’s da am Heimspieltag, nur 99 Mal gekracht! 99 Torerfolge, jeder war ein großer Krieger. Hielten sich für Kempa-Meister. Das war mal ein Feuerwerk, der DHB hat‘s nicht gerafft und fühlte sich gleich angemacht. Dabei schoss man in der Halle, nur 99 Bälle in’s Netz. 99 Torerfolge, Wadenklopfer und TSG, hielten sich für schlaue Leute, witterten schon fette Beute. Riefen 100 und wollten’s auch, Mann wer hätte das gedacht? Dass es dazu nicht mehr kam, weil esnur 99 Tore war‘n.

99 Buden warns, ließen keinen Platz für hundert. Wertungspunkte gab’s hierfür nicht, Muskelkater umso mehr. Gestern zogen wir unsere Runden, sah’n das Spiel in Trümmern liegen. Nächstes Spiel ist schon gefunden, denkt an uns und unsere Runden…

Das soweit im Groben vorab. Mühlhausen – Ein Hauch von Bundesliga wehte durch die Mühlhäuser Mehrzweckhalle. Lichteffekte, Flammen, Fangesänge ohne Unterbrechung: Schon vor dem Anpfiff im Freundschaftsspiel zwischen Handball-Landesligist HSG Twistetalund Bundesligist TBV Lemgo war das Feld für einen unvergesslichen Abend bestellt. Das Torfestival entschied der Gast letztlich wie erwartet souverän mit 53:22 (28:10) für sich.“ So schrieb seinerzeit die HNA über das legendäre Spiel zum TV-Jubiläum. Wenn man die Namen der Mannschaften und das Ergebnis ändert, dann passen diese Zeilen eigentlich auch ganz gut zu unserem Spiel. Natürlich noch ohne das ganze Brimborium drum herum und keine 700 Zuschauer, aber ansonsten passt es. Man stelle sich noch vor, dass in dem Jubiläums Match insgesamt 75 Treffer erzielt wurden – und das bei den Profis. Ist ja eigentlich klar, dass nur wir von der Dritten das toppen können. SAGE UND SCHREIBE 99 Bälle sind in den 60 Minuten in die Tore eingeschlagen. Fast 100!! Ist das nicht Wahnsinn?! Wenn das Jubiläumsspiel als Torfestival betitelt wurde, dann haben wir auf jeden Fall ne ganze Parade abgefeuert! Das zeugt ja nur so von Abwehr-Bollwerken auf beiden Seiten. Aber nichts versaut ja eine gute Geschichte so sehr, wie die Ankunft eines Augenzeugen.

Vor’m Spiel hatte sich das allerdings noch keiner denken können. Die Aufwärmphase ist bei uns gelaufen wie immer: Die, die da waren haben so’n bisschen was gemacht, der Rest kam dann wenige Minuten vor Anpfiff noch dazu. Marschrichtung war klar: „Leute, wir halten die unter 40 und haben selber einfach Spaß.“ Und dann begann der Zauber. Das übliche Rumschlendern auf dem Feld und der sonst so zelebrierte Waldecker Schleppschritt® waren an dem Tag total verpufft. Zur 10. Spielminute hatten die Gäste schon das 6:13 geworfen. Bei uns hatten Florian, Fabian, Thomas und Moritz bisher für uns eingenetzt. Bei Spielminute 20 hat sich der Zwischenstand dann auf 10:26 schon fast verdoppelt. Grund genug mal eine Auszeit zu legen. Die Zahlen verraten es schon – in der Abwehr hat es etwas gehakt. Auch die Taktik wurde angepasst, neue Marschrichtung hieß jetzt „Unter 50 halten“ und in der Abwehr die Jungs der TSG auch mal anzupacken.

Über die letzten 10 Minuten bis zur Halbzeit konnten wir durch gutes Positionsspiel und über Waffe „Aguinagalde“ Stefan am Kreis punkten. Moritz schweißte hierbei auch sehenswerte Treffer aus der zweiten Reihe in’s Tor. Halbzeitstand war 18:31. In der ersten Halbzeit standen wir am Rand eines Abgrunds, in der zweiten Halbzeit waren wir einen Schritt weiter.Aber immerhin klappte die Abwehr etwas besser als zuvor (ja, das kann man bei dem Ergebnis so stehen lassen). Auch im Angriff bekamen wir einen etwas besseren Fluss, oder konnten durch schöne Rückraumtore von Torben, Florian und Thomas auf Tuchfühlung bleiben. Leon hielt in seinem Schützengraben den Beschuss der TSG tapfer stand und parierte auch ein paar gute Würfe, sodass der Vorsprung nicht noch weiter wuchs. Die Vorlage für‘s30. legte Steffen zum 29:40 per Stemmwurf aus der zweiten Reihe. Steffen – Tor per Stemmwurf aus der zweiten Reihe. Verrückt…

Nur Augenblicke später wurde er mit 2 Minuten vom Platz geschickt, da er einen der TSG-Jungs in der nächsten Aktion etwas aushebelte. Lautstark warf er seine Arme in die Höhe „Das ist mir noch nie passiert!“. Selten jemand so lachend vom Platz gehen sehen. Torben war es dann, der für uns die 30 in Spielminute 45 knackte. Bei Stefan muss es kurz drauf auch an der Nase geknackt haben, als er mit Florian im Angriff zusammengestoßen ist. Etwas unsanft, aber er konnte sich schnell wieder berappeln. Dass die Spieler sich im selben Team foulen kommt auch nicht so häufig vor. Und wieder einmal war es Thomas, der Herz zeigt und für uns bei 57:54 zum 40:57 den Kasten klingeln ließ. In der Folge trafen nur die Gäste noch 2x bevor zum Schluss das Endergebnis von 40:59 eindrucksvoll an der Anzeige thronte.

Dass selbst gewisse Fans der Wadenklopfer noch kurz vor Schluss beim gegebenen 7-Meter für die Gegner reinrufen, die Zeit anzuhalten, damit sie die Chance auf noch ein Tor bekommen, zeigte den Einsatz, alles dran geben zu wollen damit die 100 noch vollgemacht werden kann. Das klappte leider, leider nicht. Reden ist Silber, Ausreden sind Gold. 40:60 wäre aber auch ein einfach geiles Ergebnis dieser sehr fairen und einfach tollen Begegnung gewesen. Die Gäste spielten groß auf, und das trotz des kleinen Kaders von 8 Mann. Wie schade es doch gewesen wäre, wenn mangels Spieler diese Begegnung abgesagt worden wäre – daher auch an euch ein riesen Danke, dass ihr an diesem Tag unsere Gäste wart und natürlich ist derjenige noch hervorzuheben, der beherzt den Wischer geschwungen hat. Gerne wieder! Hätten wir an dem Tag auch mal Lotto gespielt…

Eure Dritte

Hier, eindrucksvoll, die komplette Spielerliste inkl. Tore:
Wadenklopfer: Leon, Niklas, Simon, Johannes, Tom, Thomas (11), Florian (6), Moritz (5), Stefan (5), Fabian (5), Torben (4/1), Steffen (2), Henner (2)
TSG Dittershausen: Martens, Knobel (15/1), Lübke (11), Schindler (11), Deichmann (10), Grimmelmann (6/2), Pfarr (4), Umbach (2)