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HSG Twistetal – TSG Eddersheim 18:16 (8:12)

Ein knalleheißer Samstag im September – ein Samstag der für uns, die erste Damenmannschaft, ein ganz Besonderer war. Ein Saisonstart, der, bis auf eine Sache*, anders war als all die Jahre zuvor.

1.Neue Liga – Oberliga: die höchste Spielklasse Hessens
2.Neue Halle – die große Hauerhalle in Korbach
3.Ungewohnte Anwurfzeit – 14.30 Uhr
4.Neue Spielerinnen – Loui, Töni, Lea, Miri
5.(Noch) ungewohntes Spielgerät – Harzball

*Die eine Sache? – NERVOSITÄT

Nach intensiver Vorbereitung, die Mitte Juni startete, fieberten wir dem Saisonstart entgegen. In der Vorbereitung hatten wir dieses Jahr besonders viel zu tun: die Umstellung auf das Spiel mit Harz und die Umgewöhnung in die neue Halle. Ich behaupte, beides ist noch nicht ganz erfolgreich abgeschlossen. Aber gut Ding will bekanntlich Weile haben. Was uns bisher umso besser gelungen ist, ist die Integration der vier „neuen“ Spielerinnen. Aus der zweiten Damenmannschaft stehen uns in kommender Saison Rückraumshooterin Janina Winkler und Torhüterin Louisa Schlömer zur Verfügung. Aus Ederbergland begrüßen wir Lea Blaschke in unseren Reihen und ebenso freuen wir uns über den Zuwachs, auf dem Feld und an der Seite von unserem Trainer, von Miranda Schmidt-Robben.

Die Vorbereitung verlangte uns dieses Mal somit auf andere Art und Weise viel ab. Twisteseelauf, Bergsprints und co.standen dieses Jahr nur zwei Mal auf dem Vorbereitungsplan. Nachdem wir das GO für die Hauerhalle und die Erlaubnis der Nutzung von Harz bekamen, trainierten wir vorwiegend in der Halle, um uns an beides zu gewöhnen. Anfangs, gefühlt wie in der E-Jugend, „übten“ wir fangen und werfen und im Idealfall beides in Bewegung….

Ich möchte nicht weiter auf Details eingehen, denn das würde hier den Rahmen sprengen. Dennoch: nach einigen Halleneinheiten, drei Trainingslagern (zwei in der Heimat und eins in Bielefeld), fünf Trainingsspielen, einem Fitnesstest, einer Teambuildingmaßnahme und einem Oberliga-Turnier in Offenbach/Bürgel (wo wir uns mit der TSG Eddersheim bereits beschnuppern konnten) starteten wir voller Vorfreude in das Abenteuer Oberliga.

Beim ersten Saisonspiel mussten wir leider auf Alice Wilke (Urlaub) und Kim Hering (Fußverletzung) verzichten.

Die Halle füllte sich bereits eine halbe Stunde vor Anpfiff und vor einer tollen Kulisse starteten wir sichtlich nervös in das Spiel. Unsere Abwehr stand von Beginn an bombastisch dar und Loui nagelte das Tor über 60 Minuten zu. Allerdings zeigten sich unsere Defizite das Spiel über im Positionsangriff, der zu statisch ist und im Umschaltspiel nach vorne. Die leichten Tore, die uns in der Landesliga unter anderem den Erfolg schenkten, konnten wir nicht erzielen. Erst nach zwölf langen Minuten gelang Hanna Happe per 7-Meter der erste Treffer zum 1:2. Die erste Halbzeit war auf beiden Seiten von einer guten Abwehr geprägt, wobei Eddersheim in fast jedem zweiten Angriff im Zeitspiel abschließen musste. Hier konnten wir vermehrt Angriffe und Abschlüsse unterbinden und ließen so die Gäste um die starke Giulia Lützkendorf nicht ins Spiel kommen.
Vorne kamen wir teilweise zu unseren Chancen, dennoch war die Torausbeute nicht zufriedenstellend und es passierten uns noch zu viele technische Fehler. Der Angriff erschien zeitweise einfallslos, es wurde viel Standhandball gespielt und keiner hatte den Mut, aufs Tor zu gehen. Wir arbeiteten zu wenig in die Lücken und gingen selten „dahin wo es weh tut“, was auch nur zwei für uns gepfiffene Siebenmeter widerspiegeln. Nach dem 7:7 in der 23. Minute zog Eddersheim auf 8:12 davon und so gingen wir in die Kabine.

Nach motivierenden Worten von Ufuk, Thorsten (Co-Trainer Thorsten Hering, Vater von Kim, nun mit extra für uns WhatsApp-Handy) und Miri starteten wir in Halbzeit 2. Man merkte jedem von uns an, sei es auf dem Feld und auf der Bank, dass hier noch absolut nichts verloren war. Unser Neuzugang Lea netzte zwei Mal in Folge ein und wir zwangen Eddersheim in der 44. Minute bei einem Spielstand von 13:14 in die Auszeit. Für uns galt, die Abwehr weiter gemeinsam zu rocken, dort nicht nachzulassen und im Angriff durch ruhig vorbereitete Spielzüge die Abwehr in Bewegung zu bringen und diese auseinanderzuziehen. In der 51. Minute ging Eddersheim mit  15:16 in Führung, wonach Ufuk die letzte Auszeit nahm. Wer uns kennt, weiß dass wir uns über die Jahre hinweg alle weiterentwickelt haben und das Wort „aufgeben“ nicht in unserem Repertoire erscheint. Wir kämpften in der Abwehr bis zum Umfallen und ließen ab der 51. Minute kein Tor mehr zu (kleiner Einwand: generell warf Eddersheim in der zweiten Halbzeit ganze 4!! Tore) und brachten somit die Gäste und deren Trainer zum Verzweifeln. Zum Ende des Spiels zeigte sich auch unser großer Vorteil – Power und Kondition über 60 Minuten – und durch (besser spät als nie) schnelles Spiel nach vorne zogen wir auf 18:16 Endstand davon.

Am Ende haben wir die zwei Punkte in eigener Halle vor über 350 lauten Fans verdient gewonnen und das macht Lust auf mehr! Wir arbeiten weiterhin an unseren Defiziten im Angriffsspiel und wollen uns Spiel für Spiel und Training für Training weiterentwickeln, um uns und euch zu zeigen: wir sind gekommen, um zu bleiben!

Unterstützt uns gerne kommenden Sonntag, 17.09. um 15:00 beim ersten Derby in Fritzlar oder am Samstag, 23.09. um 14:00 Uhr zum zweiten Derby gegen Kirchhof wieder in der Hauerhalle.

Wir freuen uns drauf,
eure Damen 1

Tore: Hanna Happe 5/2, Anna-Lena Reese 4, Janina Winkler 3, Miri Schmidt-Robben und Lea Blaschke je 2, Hanna Brida und Alicia Scheele je 1