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HSG Twistetal – TSV Vellmar 25:18 (12:10)

6 Tage nach unserem Auswärtserfolg in Oedelsheim an der Weser, stand das nächste Spiel auf dem Programm. Der Gegner war kein geringerer als der TSV Vellmar. Die einzige Mannschaft, die uns in der laufenden Saison bisher schlagen konnte. Dementsprechend hatten wir noch eine gewaltige Rechnung mit ihnen offen und die Motivation war doppelt und dreifach gegeben, um es bei dieser einzigen Niederlage bisher zu belassen. Das Hinspiel in Vellmar war eine unserer schlechtesten Leistungen der laufenden Saison, wir haben an diesem Tag zu keinem Zeitpunkt ins Spiel gefunden und kamen mit der offensiv agierenden 6:0-Abwehr der Gegnerinnen nur schwer klar, so wie das Endergebnis von 19:15 schon vermuten ließ, auch wenn man das Spiel gar nicht gesehen hatte. Doch in heimischer Halle sollte uns ein solcher Fauxpas nicht mehr passieren und die freudige Nachricht vorneweg: Die Revanche ist uns geglückt!

Die kurze Trainingswoche verlief konzentriert, fokussiert und voller Motivation. Wir analysierten das Spiel der Gegnerinnen wie gewohnt am Freitagabend vor unserer darauf aufbauenden Abschlusstrainingseinheit und freuten uns auf den nächsten großen Heimspieltag. Die Marschroute war klar: Stabile Abwehr als Grundlage, einfache Tore durch hohes Tempo und schnelles Umschalten und im Positionsangriff eine hohe Laufbereitschaft ohne Ball, Geduld und mit Druck auf die Nahtstellen – es wird und muss wehtun, um uns Torchancen zu erarbeiten.

Nach einem konzentrierten Aufwärmen sollte es losgehen. Irgendwas muss aber auf dem Weg von der Kabine bis auf das Spielfeld passiert sein, denn der Beginn des Spiels sollte uns nicht wirklich so gelingen, wie wir es uns vorstellten. Wir begannen mit einer 3:2:1-Abwehr, um das Angriffsspiel der Gegnerinnen möglichst schnell zu unterbrechen und sie gar nicht erst in Torgefahr kommen zu lassen. Leider funktionierte dies nicht gut. Wir waren zu passiv, haben uns von unseren Gegenspielerinnen regelrecht nach hinten drängen lassen und ihre Pass- und Laufwege dadurch viel zu spät unterbrochen, sodass sie immer zum Torerfolg kommen konnten. Dementsprechend verlief die erste Halbzeit vor allem bis zur zwanzigsten Minute ziemlich schleppend. Wir konnten uns im Angriff auch nicht konsequent genug durchsetzen, sodass wir uns nie wirklich absetzen konnten. In dieser Spielphase ist im Angriff vor allem Hanna Brida hervorzuheben, die es als einzige konsequent durchzog genau dahin zu gehen, wo es weh getan hat und dementsprechend für einen Torerfolg oder einen herausgeholten 7-Meter sorgte. Auf die nicht funktionierende Abwehr reagierte Ufuk in der zwanzigsten Minute mit der Umstellung auf eine 6:0-Formation, auf die wir uns in den vergangenen Spielen auch immer verlassen konnten, wenn die 3:2:1 nicht so funktionierte, wie es geplant war.  Wer nun den Live-Ticker nochmal öffnet kann erkennen, dass es ab da scheinbar etwas besser funktionierte. Zwar nach wie vor nicht mit der noch steigerbaren Konsequenz und Aggressivität ab der 9-Meter-Linie (ab da sollte grundsätzlich jedem Gegner klar sein, dass es keinen Spaß macht gegen uns zu spielen), aber es fruchtete. Wir brachten unsere Gegnerinnen in schwierigere Abschlusspositionen und unterstützten dadurch unsere wieder einmal herausragende Torhüterin Kathi dabei, diese Abschlüsse zu parieren. Wir konnten die Fehlwürfe und gehaltenen Bälle durch ein schnelles Umschaltspiel und die notwendige Tiefe im Angriff nutzen, um uns über das 8:6; 9:6, 10:7, 11:9 bis hin zum 12:10 Halbzeitstand durch Hanna B., Kim, Alicia und Gina abzusetzen und uns halbwegs glimpflich in die Kabine zu verabschieden.

In der Kabine wurde dann ausgesprochen, was uns allen klar war oder werden musste: Da ist noch Luft nach oben! Wir brauchten von allem wesentlich mehr: Aggressivität in der Abwehr, höheres Tempo nach vorne und im Angriff die hundertprozentige Bereitschaft dahin zu gehen, wo es wehtut. Denn schenken wollen uns die Damen aus Vellmar definitiv nichts. Wir nahmen uns vor in der 6:0-Abwehr zu bleiben, diese noch viel aggressiver und effektiver zu spielen und aus dieser Sicherheit heraus in eine schnelle erste oder zweite Welle zu kommen, um uns einfache Torchancen zu erarbeiten. Wir stellten uns zusätzlich darauf ein, dass die Gegner uns unsere Halblinke Kim wieder „rausnehmen“, also kurz decken, würden. Mit dem Willen zur Besserung und der nötigen motivierten Körpersprache betraten wir das Spielfeld für den entscheidenden Tanz in der zweiten Halbzeit.

Die zweite Halbzeit startete und es funktionierte. Unsere Abwehr war nun nochmal mehr gefestigt, unser Mittelblock rund um Alice und Jana funktionierte wieder wie ein Bollwerk und auch alle anderen Mädels legten die notwendige Aggressivität an den Tag, die nun benötigt wurde, um den Angriff der Vellmarerinnen zu stören und zu stoppen. Im Angriff kam es wie es kommen musste – Kim wurde kurz genommen. Sie positionierte sich des Öfteren auch einmal am Kreis, um als zweiter Kreisläufer zu agieren und das Kleingruppenspiel für die übrigen Mitspielerinnen, im Rückraum und auf Außen, auf beiden Seiten zu ermöglichen. Dieses Kleingruppenspiel nutzte vor allem unsere coole Socke Hanna Happe und drehte in dieser Phase richtig auf. Sie ging mit der notwendigen Konsequenz genau dahin, wo die Räume entstanden, und nutze jeden Wurfwinkel aus, um die Bälle eiskalt im Tor zu versenken. Wir erarbeiteten uns einen immer größer werdenden Vorsprung und spielten die zweite Halbzeit selbstbewusst und konzentriert zu Ende, sodass wir auch am Ende dieser Partie wieder zwei wichtige Punkte auf der Haben-Seite verbuchen konnten und als Spitzenreiter das Feld verließen.

Ja, das Spiel verlief nicht in allen Phasen wie geplant…Dennoch konnten wir uns im Vergleich zum Hinspiel wesentlich besser in die Partie kämpfen und den Hebel nochmal zu unseren Gunsten umlenken. Auch ein Zeichen dafür, dass wir als Mannschaft noch einmal mehr gereift sind und niemals aufgeben. Denn genau das wurde erneut deutlich: Niemals aufgeben, die Ruhe in schwierigen Spielphasen nicht verlieren und mit der notwendigen, selbstbewussten und aggressiven Körpersprache im Angriff und in der Abwehr agieren macht uns zu einem wahnsinnig guten Team. Aber all dies könnten wir nicht sein und leisten, wenn wir euch als Fans nicht im Rücken hätten – das macht unsere Heimspiele zu einer absoluten Festung…DANKE DAFÜR!

Gestärkt mit diesem Wissen und den nächsten zwei Punkten, begeben uns nun auf unseren nächsten Reiseabschnitt und fokussieren uns in den kommenden beiden Trainingswochen voll und ganz auf das nächste schwierige Auswärtsspiel am 26.02.2023 (16:30 Uhr) in Reichensachsen.  Bei diesem Auswärtsspiel erwartet uns niemand geringeres als der Tabellendritte der Landesliga. Es wird ein Spiel, dass uns alles abverlangen wird und in welchem wir definitiv noch mindestens zwei Schippen drauflegen müssen, um auch dort mit zwei Punkten im Gepäck wieder nach Hause fahren zu können.

Seid gerne dabei und unterstützt uns! Wir werden für die Reise nach Reichensachsen einen Bus einsetzen:

Abfahrtsort: MZH Mühlhausen

Abfahrtszeit: 13:15 Uhr

Eure Damen 1

Torschützen: Hanna H. 7 (4/4), Gina 3, Hanna B. 3, Jana 3, Anna-Lena 2, Kim 2, Alice 1, Judith 1, Leonie 1, Svenja 1, Alicia 1