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HSG Weiterst./Braunsh./Worf. – HSG Twistetal 29:26 (13:12)

Eine Niederlage, die sich wie ein persönlicher Sieg anfühlt…
Am Sonntag reisten wir rund drei Stunden zum Tabellenführer nach Weiterstadt. Die theoretische Ausgangslage war eigentlich nicht optimal für uns: Sowohl unser Trainer Ufuk, als auch Töni und Miri standen uns aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung. Zusätzlich prägte Krankheit bei der ein oder anderen Spielerin die Trainingswoche. Unser Gegner ist nach fünf Spielen (unteranderem Spitzenspiel gegen Kleenheim) ungeschlagener Tabellenführer.
Aber wir hatten dem definitiv etwas entgegenzusetzen. In den letzten Wochen bauten wir uns ein starkes Selbstbewusstsein auf. Immerhin hatten wir in den vergangen fünf Spielen sehr starke Leistungen gezeigt und haben somit den Fans, uns selber, aber auch unseren Gegner gezeigt, dass wir in dieser Liga nicht nur mithalten, sondern eine echte Gefahr für jeden darstellen können. So zeigte sich auch im Vorhinein eine positive Stimmung in der Mannschaft und jeder hatte Bock auf die Aufgabe, die vor uns lag. Mit Spaß und ohne Druck: „fromm, fröhlich und frei“ zeigen was wir drauf haben, lautete die Devise.
Der Anfang des Spiels lief durchwachsen. Trotz der Vorbereitung im Training, haben wir einen Moment gebraucht, um uns auf die sehr offensive Abwehr der Weiterstädterinnen einzustellen. Die teilweise schon fast als Manndeckung zu bezeichnende Abwehr, zwang uns immer wieder zu technischen Fehlern, da uns Passstationen fehlten. Sobald es uns jedoch durch starke 1-Gegen-1- Situationen oder das einfach „tiefe Ziehen“ gelang, uns unsere Chancen zu erspielen, endeten die erfreulicher Weise meist in einem Torjubel oder 7-Meter. Und wenn dies mal nicht der Fall war, konnten wir das schnelle Umschaltspiel, was die Gegnerinnen in vergangenen Spielen oft stark machte, oft unterbinden. Das ist vor allem auch oft unserer Torfrau Kathi zu verdanken, die an diesem Tag ein tolles Spiel machte. Gemeinsam mit einer guten Abwehr gelang es den Weiterstädtern daher nach 15 Minuten gerade mal 4 Tore zu werfen. Nachdem die Anzeigetafel zu diesem Zeitpunkt also ein recht ausgeglichenes 4:3 anzeigte. Schlichen sich nun zu viele Fehler bei uns ein und die Gegner konnten sich 8:4 absetzten.
Nun zeigte sich unsere Stärke: Kampfgeist und Willen! Tor um Tor kämpften wir uns wieder heran und gingen schließlich mit 13:12 und zufrieden in die Kabine.
In der ersten Halbzeit zeigte sich also was hier möglich war. Daher reichte es uns nicht zufrieden zu sein. Stattdessen wollten wir eine Schippe drauflegen, um den Gegnern „den ersten Kratzer der Saison“ zu verpassen.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Schock. Nach 5 Minuten verletzte sich unser linker Flügelflitzer Alicia bei einer starken Aktion zum Tor am Ellenbogen. Das Spiel musste für längere Zeit unterbrochen werden. Die Möglichkeit der Schiedsrichter das Spiel abzubrechen, kam für uns dennoch nicht in Frage. Bei unserem Mannschaftszusammenhalt war uns allen bewusst, dass wir jetzt für Alicia alles umso mehr reinhauen würden und für sie mitkämpfen.
Das war wohl zunächst leichter gesagt als getan, denn unser Kopf war noch nicht wieder zurück im Spiel. Zu viele technische Fehler machten uns schwach und die Anderen stark. Die Gegner setzten

sich durch Tempospiel Tor für Tor bis zur 53. Minute 27:21 ab. Aber wir wären nicht wir, wenn uns der Kampfgeist nicht trotzdem erhalten bleibt. Wie bei der gesamten Berg- und Talbahn des Spiels, kam nach diesem Tief das nächste Hoch. Die in der zweiten Halbzeit eingewechselte Torfrau, Louisa, stand Kathi in nichts nach und sorgte bei den Gegnerinnen mit Sicherheit für den ein oder anderen Alptraum und vernagelte das Tor. Gemeinsam mit einer starken Abwehr konnten wir die Weiterstädterinnen dadurch bei unter 30 (auch wenn es knapp war) Toren halten. Auch vorne im Angriff lief es besser. Vor allem für Lea erwies sich die Abwehrformation als gefundenes Fressen, welche sie gleich 4 mal für einen Torerfolg vernaschte.
Als die Schlusssirene erklang zeigte sich, trotz des Ergebnis von 29:26, bei allen ein zufriedenes Gesicht. Denn für uns bedeutet es zwar keine zwei Punkte, auch „wenn wir im Bus noch Platz gehabt hätten“ (vgl. K. Wigand, 2023). Dafür haben wir aber mal wieder allen bewiesen, was für eine geile Truppe wir sind und was wir alles gemeinsam schaffen können. An dieser Stelle ist unserem eingesprungenem Co-Trainer Thorsten zu danken und vor allem zu zitieren: „Wir sind zwar nicht Jim Knopf, dafür aber die wilde 13“. Denn auch wenn es an der ein oder anderen Stelle mal chaotisch lief, haben wir es mit dir, Thorsten (und natürlich Jana Schröder!) gemeinsam geschafft die Situation so positiv zu gestalten.
Auch an unsere mitgereisten Fans ist ein großes Danke für die gute Stimmung und schönen Gesangseinlagen zu sagen. Als Hinweis sei hier zu erwähnen, auch wenn unsere Hools Stimmung für 100 machen, haben wir neben den 2 Punkten (#2PfdBb) auch noch Platz für weitere Fans und freuen uns weiterhin über jede Unterstützung.
Zusammenfassend fahren wir stolz und glücklich noch Hause. Dennoch bleibt natürlich der Gedanke an unsere Alicia nicht aus, sodass wir auch hier nochmal gute Besserung wünschen und hoffen, dass du ganz schnell wieder fit wirst ! <3