a

Kapitän Steffen Fingerhut im Interview

Die erste Herrenmannschaft kann sich nur noch selbst schlagen. Aktuell steht sie auf dem ersten Rang der Bezirksoberliga und ist auf dem besten Wege nach jahrelanger Arbeit wieder in die Landesliga Nord aufzusteigen. Wir haben mit Mannschaftskapitän Steffen Fingerhut über eine mögliche  Meisterschaft, die Zukunft der Mannschaft und über das letzte Spiel in der legendären Mühlhäuser Halle gesprochen.

 

Redaktion: Nach zweiundzwanzig Spieltagen steht die Erste nun an der Tabellenspitze. Die Meisterschaft ist greifbar, aber noch nicht in trockenen Tüchern. Warum wird die HSG dieses Jahr in die Landesliga aufsteigen?

Steffen: Unsere Abwehr ist die beste Defensive der Liga. Wir lassen im Schnitt nur zwanzig Tore zu, sind aber im Angriff in der Lage dreißig oder mehr Treffer zu erzielen.  Auch die Torhüter spielen dieses Jahr eine super Saison. All diese Faktoren machen uns zu einer starken Mannschaft, die es nach 2011 endlich wieder schaffen kann, in die Landesliga zurückzukehren.

 

Redaktion: Ewige Konkurrenten wie Fuldatal, Wehlheiden oder Dittershausen haben euch in den letzten Jahren einen möglichen Aufstieg immer wieder versalzen. Kommt es euch diese Saison zugute, dass diese Mannschaften nicht in eurer Spielklasse auflaufen?

Steffen: In den letzten Jahren gingen immer wieder Spitzenspiele aufgrund von Unkonzentriertheiten verloren, was teilweise auch daran lag, dass die Einstellung nicht über die gesamte Spielzeit stimmte. Auch wenn keines der genannten starken Teams aktuell in unserer Liga spielt, ist die Liga nicht schwächer geworden. Mit Wesertal, Zwehren, Calden und natürlich Bettenhausen sind weiter starke Mannschaften in der Bezirksoberliga vertreten. Im Gegensatz zu den vergangenen Serien behalten wir in Spitzenspielen, mit Ausnahme in Wesertal, nun einen kühlen Kopf. Wir sind vollkommen fokussiert auf unser Ziel! Hinzu kommt, dass unsere jungen Akteure keiner Doppelbelastung im Jugendbereich mehr ausgesetzt sind und sich somit komplett auf den Herrenbereich konzentrieren können.

 

Redaktion: Trainer Dirk Wetekam begleitet euch schon viele Jahre an der Seitenlinie. Wer sitzt nächstes Jahr auf der Trainerbank?

Steffen: Auf der Trainerbank wird es keinen Wechsel geben. Dirk wird die Mannschaft mit all seiner Erfahrung ein weiteres Jahr coachen und auch Ralf Striepen hat seine Zusage für die Landesliga als Co-Trainer für die kommende Serie gegeben. Um die kleinen und großen Verletzungen zu behandeln steht uns weiterhin Uwe Facca als Pysiotherapeut zur Verfügung. Einzig unser Betreuer und ehemaliger Mittelmann Marcel Fingerhut wird sein Amt als Betreuer aufgeben. Er hat sich immer verantwortungsvoll um alle Belange der Mannschaft gekümmert und hinterlässt erst einmal eine große Lücke. Bisher haben wir für die kommende Saison noch niemanden gefunden, der in Marcel‘s Fußstapfen treten möchte.

 

Redaktion: Bekannte Gesichter also auf der Trainerbank. Warum ist Dirk die richtige Wahl für die kommende Saison?

Steffen: Dirk ist schon seit 2010 Trainer unserer Mannschaft. Er kennt die Stärken und Schwächen jedes Spielers genau und weiß diese auf dem Feld auch einzusetzen. In den letzten Jahren hat sich unser Coach immer mehr auf die Mannschaft eingelassen, was ihm und auch uns sehr hilft. Momentan ernten wir mit jedem Sieg die Früchte seiner guten Trainingsarbeit, die sehr vielseitig ist. Neben klassischen Training auf dem Handballfeld arbeitet unser Trainerteam auch mit Video- und Wurfbildanalysen, um die Mannschaft bestmöglich auf den kommenden Gegner einzustellen.

 

Redaktion: Welche neuen Spieler sehen wir in der nächsten Saison im HSG-Trikot?

Steffen: Bisher kann ich einen Neuzugang vermelden. Nachdem Joshua Sturm zur aktuellen Saison zum TSV Korbach gewechselt ist, wird er in der kommenden Serie wieder im HSG-Trikot auflaufen. Weiteres kann ich an dieser Stelle noch nicht sagen. Wir werden auf jeden Fall unserem Konzept treu bleiben und die jungen Spieler an den Herrenbereich heranführen und bei entsprechendem Engagment auch einsetzen. Besonders freut es mich, dass die Mannschaft, im Falle des Aufstiegs, weiterhin zusammenspielt.

 

Redaktion: Die heiße Phase der Saison wird heute eingeläutet. Was möchtest du deinem Team für die kommenden vier Spiele mitgeben?

Steffen: Wenn wir immer an uns glauben, unsere Stärken nutzen, unsere Schwächen so oft wie möglich einstellen, dann kann uns niemand aufhalten. Jeder Einzelne trägt seinen Teil zum Erfolg bei. Es macht mich unheimlich stolz die Jungs jedes Wochenende wieder als Kapitän auf das Feld zu führen und mitzuerleben, wie alle den Sport leben, lieben, ihn genießen und alles für das Team tun. Teamgeist ist die Eigenschaft, die den Erfolg bestimmt. Dazu kommt der Rückhalt der Mannschaft, welchen ich diese Saison enorm spüren konnte und ihn sehr zu schätzen weiß. Daher macht immer weiter und steckt den Kopf nie in den Sand, wenn etwas nicht nach dem Plan läuft. Derjenige, der am Ende am meisten wieder aufsteht, erreicht das Ziel als erstes. Ich zähle dabei natürlich auf die Unterstützung unserer Fans, die uns unheimlich nach vorne peitschen können.

 

Redaktion: Heute startet offiziell der Umbau der Mühlhäuser Halle. Wir verbinden viele Erinnerungen mit dieser Spielstätte. Welche Hallenerlebnisse sind dir in Erinnerung geblieben?

Steffen: Es schwirren natürlich noch eine Menge schöne Erinnerungen in meinem Kopf herum. Unvergessen ist für mich der Aufstieg in die Landesliga in der Saison 2010/11, das war einfach großartig. Ein besonderes Highlight war natürlich auch das Spiel gegen den TBV Lemgo, welches wir im Rahmen des Jubiläums des TV Mühlhausen bestreiten durften. Ungern erinnere ich mich an die Heimniederlage gegen die TSG Dittershausen in der Saison 2014/15 durch die wir den Anschluss an die ersten beiden Tabellenplätze verloren haben, sowie an die Niederlage im Pokalspiel gegen den TSV Korbach in der Verlängerung. Unschön aber zugleich kurios war die Ofenkuchen-Aktion in der Hallenküche. Der Rauch zog aus der Küche in Richtung Spielfeld, weshalb sich die Spieler durch dichte Nebelschwaden kämpfen mussten ;-).

 

Redaktion: Verrate uns zum Schluss noch, was die HSG-Fans bei einer möglichen Meisterfeier erwartet?

Steffen: Darüber möchte ich an dieser Stelle noch keine Auskunft geben. Wir haben noch vier schwierige Saisonspiele vor der Brust, in denen noch einiges passieren kann. Wir fokussiern uns jetzt auf die kommenden Partien und erst danach können wir uns Gedanken über eine Meisterfeier machen.