Endlich geht es wieder los! Nachdem die Pandemie in den letzten 2 Jahren mit vielen Regeln, Auflagen und einigen Sportverboten für „Amateure“ unseren Handball bestimmt hat, freuen wir uns unglaublich auf die anstehende Saison 2021/22.

Diese starten wir in einem neuen Modus. Die Liga wird nicht wie gewohnt mit einer Hin- und Rückrunde zwischen allen Mannschaften ausgetragen. Die Landesliga wurde nach regionalen Gesichtspunkten in 2 Gruppen eingeteilt. So kämpfen wir in einer Gruppe mit 5 weiteren Mannschaften bis Mitte Februar in Hin- und Rückspielen um Punkte. Unsere Gegner kommen mit Hofgeismar, Fuldatal, Bettenhausen, Dittershausen und Baunatal allesamt aus dem Großraum Kassel. Somit besteht die Gruppe „Kassel/Waldeck“ aus 6 Mannschaften. Die Mannschaften, welche den 1. bis 3. Platz in der Tabelle der Gruppenphase belegen, spielen bis zum Saisonende in einer Aufstiegsrunde gegen die Plätze 1 – 3 der anderen Gruppe. Die Plätze 4 – 6 in einer Abstiegsrunde gegen die Plätze 4 – 7 aus der anderen Gruppe (Gruppe aus 7 Mannschaften). Die Punkte, welche man in der Gruppenphase gegen die Mannschaften sammelt, welche mit unserem Team in die Auf- oder Abstiegsrunde kommen, werden mitgenommen. Soviel zum Modus dieser kommenden Spielzeit.

Somit müssen wir alles dafür geben die Aufstiegsrunde zu erreichen. Wenn man die letzten Jahre Revue passieren lässt erkennt man, dass wir immer wieder gegen die Gegner der oberen Region der Tabelle punkten konnten. Gegen Gegner, welche mit uns unmittelbar um die Tabellenplätze gekämpft haben, ließen wir jedoch viele Punkte liegen. Dies bringt natürlich ein erhebliches Risiko im Gruppenmodus mit sich. Schlägt man die Mannschaften, welche später die Plätze 1 – 3 der Gruppenphase belegen, verliert aber gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, so steht man unter Umständen mit wenigen Punkten in der Abstiegsrunde. Somit ist es diese Saison noch wichtiger, dass wir als Mannschaft gereift sind, in entscheidenden Phasen cooler bleiben und die Spiele gegen die direkten Tabellennachbarn gewinnen!

Erreichen wir im Februar die Aufstiegsrunde, so erfüllen wir unser gemeinsames Saisonziel und haben mit dem Abstieg nichts zu tun. Für dieses Ziel müssen wir auf der Platte gemeinsam mit unseren Fans im Rücken alles geben.

In der langen Vorbereitung ließen wir uns einige Sachen einfallen, um die Jungs vor dem Einrosten zu bewahren. So standen wir in der Zeit von Februar bis April wöchentlich an bis zu 3 Tagen in der Halle und absolvierten Einzeltraining. Diese Einzeltrainingseinheiten haben einige Spieler definitiv weiterentwickelt und technisch besser gemacht. Nachdem es Ende April zu einem weiteren Lockdown kam, wurden wir somit beim Hallentraining ausgebremst. Aus dieser Not machten wir eine Tugend und sammelten gemeinsam Punkte über eine Fitnessapp. Ebenso wurden ein paar wenige Fitnesseinheiten vor der Webcam absolviert. Eine richtige Erfüllung ist das für einen Sportler der das „Hallenfeeling“ liebt aber auch nicht. Als kleines Highlight absolvierten wir über 3 Wochen eine Art Schnitzeljagt im Freien. Es wurden diverse HSG-Gegenstände im Großraum Mühlhausen/Twiste/Berndorf/Arolsen/Korbach versteckt, welche die Spieler per Lauf über diverse Tipps suchen mussten. Ein großer Spaß für alle!

Im Juni zeichnete sich dann ein Ende des Lockdowns ab und wir konnten am 28.06. eine Vorbereitung in der Halle beginnen. Dieser Zeitpunkt schien für einige sehr früh, da man schon wusste, dass der HHV einen Serienstart für Ende Oktober plant. Nichts desto trotz hat sich jeder riesig gefreut, den Ball wieder durch die Halle werfen zu können.

Um die Belastung nach einer so langen Zwangspause nicht zu hoch zu gestalten, bauten wir eine Eingewöhnungsphase von 3 Wochen ein, wo sich lediglich dosiert und moderat bewegt wurde. Mitte Juli absolvierten wir einen Medizincheck mit Dr. Karl-Friedrich Schüttler, welcher uns zusätzlich mit einer Fitnesseinheit in Sachen Verletzungsprophylaxe unterstützte. Die Belastung wurde bis Anfang August stetig gesteigert. Alle Spieler konnten somit unversehrt und fit in unsere 1. Trainingspause gehen. Ab Ende August wurde dann angefangen, die handballerischen Komponenten nach für nach einzubauen. Hier starteten wir mit einem Trainingslager in Battenberg. Der Sportkomplex der Schule in Battenberg bietet nicht nur die Sporthalle, sondern in unmittelbarer Umgebung ein Basketballfeld, einen Kunstrasenplatz, ein Schwimmbad und schöne Laufstrecken. Die Übernachtung in einer Pension rundete das Wochenende ab.

In der 2. Vorbereitungsphase standen nun die handballerischen Komponenten im Fokus. Neben einigen neuen Spielzügen wurde primär das Entscheidungsverhalten in Drucksituationen sowie das Überzahlspiel trainiert. In den Vorbereitungsspielen konnten wir die neuen Dinge anwenden und stetig verbessern.

Anfang Oktober wurde nochmal eine einwöchige Trainingspause eingeläutet um kleinere Wehwehchen auszukurieren und nochmals Kraft für die abschließende dreiwöchige Vorbereitungsphase zu tanken. Nach 3 Monaten mit 4 bis 5 Einheiten pro Woche gingen wir in diesem Zeitraum wieder in den „gewohnten“ Trainingsrhythmus von 3 Einheiten zurück. Der Start der dritten aber letzten Vorbereitungsphase wurde durch ein dreitägiges Trainingslager in eigener Halle eingeläutet. Hier arbeiteten wir nochmals viel im taktischen Bereich, um die Bewegungsabläufe im Angriff, aber auch die Absprachen in der Abwehr, zu verinnerlichen.

Wir erwarten nun alle sehnlichst die kommende Spielzeit und hoffen, mit unserer jungen Truppe die Landesliga aufmischen zu können. Bleibt abzuwarten, wie die gegnerischen Mannschaften in der langen handballfreien Zeit gearbeitet und sich entwickelt haben. Ebenso, ob die bekannten Gesichter noch auf der Platte stehen, oder ob sich die Kader verändert haben.

Die Zielsetzung muss sein, die Aufstiegsrunde zu erreichen. Seit dem Aufstieg vor 5 Jahren konnten wir uns stetig weiterentwickeln. Diese Entwicklung hoffen wir weiter vorangetrieben zu haben. Ein wichtiger Punkt wird sein, dass sich auf dem Spielfeld Führungspersönlichkeiten entwickeln, welche die Mannschaft mental leiten und die Richtung auch mal lautstark vorgeben. Da sich unser Kader zur letzten Saison nicht verändert hat, bleibt zu hoffen, dass die gemeinsam gesammelte Erfahrung auch in den „engen“ Spielen positiv genutzt werden kann.

Bevor es dann nun mit dem Handball wieder richtig los geht, möchte ich mich herzlich bei Uwe Facca und Gerdi Pohlmann bedanken. Auch in der kommenden Saison unterstützt ihr die Mannschaft mit euren Diensten, welche bei weitem nicht selbstverständlich sind. Es ist schön so zuverlässige und handballbegeisterte Mitstreiter zu haben! Ebenso bedanke ich mich im Vorfeld bei Tobias Mettenheimer. Tobi hat ohne zu zögern die Aufgabe des Torwarttrainers bei uns übernommen und macht dabei eine super Arbeit. Seine persönlichen sportlichen Interessen ruhen zu lassen und sich voll in den Dienst der Mannschaft zu stellen, kann man nicht genug würdigen. Ebenso gilt unser Dank Kalle Schüttler, welcher sich in kürzester Zeit um Verletzungen der Jungs kümmert.

Nun freuen wir uns auf eine Handballzeit, die es so lange nicht mehr gegeben hat. Das vom Verein angekündigte Zugangsmodel mit der 2G-Regelung wird durch die gesamte 1. Herrenmannschaft voll unterstützt. Dies gibt uns aktiven Handballern die Chance, endlich wieder den Handball so zu erleben, wie er immer gewesen ist.

Steffen Fingerhut