a

SV Reichensachsen – HSG Twistetal 27:29 (13:16)

„Gekommen um zu bleiben, wir gehen nicht mehr weg“ – so singt es die Band Wir sind Helden, und so zeigt es auch weiterhin unsere Tabelle nach diesem 10. Sieg in Folge. UNBELIEVABLE.

Am vergangenen Sonntag führte unser Weg in die Großsporthalle nach Reichensachsen. Nach der wilden Trainingswoche, in der wir einige Krankmeldungen und Verletzungen verbuchen mussten, war bis Sonntag nicht einmal klar, wer zu 100% fit spielen würde. Verzichten mussten wir (ein letztes Mal) auf Meike, aufgrund ihres Bänderrisses. Alicia zog sich im Training (Gott sei Dank nur) eine Bänderüberdehnung zu, weshalb auch sie dieses Spiel aussetzen musste. Svenja und Leonie fielen krankheitsbedingt aus. Unser Mittelblock um Jana und Alice hatte die Woche über mit Rückenproblemen zu kämpfen, die sie bis zum Spiel aber ausreichend auskurieren konnten. Zuletzt blieb noch unsere stärkste Abwehrspielerin hinter der Abwehr, Kathi, die erkältungsbedingt nicht spielen konnte.

Wir waren mannschaftlich also nicht in unserer Bestform besetzt. Dennoch gab es für uns nur eine Möglichkeit, damit umzugehen: ANTRETEN – ALLES GEBEN – SIEGEN. Für diese Mission waren wir angewiesen auf Unterstützung, die wir dank unserer starken zweiten Mannschaft auch bekommen konnten. So halfen uns Sina, Kathi Richter, Sarah-Luisa und Schlömi aus. Ein riesen Dank an dieser Stelle für euren Einsatz! Ohne Euch hätte das so nicht funktioniert.

SV Reichensachsen. Vor dem Spiel: Platz 3 in der Tabelle. Zuhause ungeschlagen. Heiß darauf, dem Tabellenführer Punkte zu klauen.

HSG Twistetal. Vor dem Spiel: Platz 1 in der Tabelle. Die vergangenen 9 Spiele in Folge gewonnen. Heiß darauf, die erste Mannschaft zu sein, die Reichensachsen zuhause schlägt.

Mit gesunder Aggressivität, die sich aufgrund der angespannten Lage über die Woche aufgebaut hatte, mit aktiven Spielerinnen und 3 weiteren inaktiven Spielerinnen als Stimmungsmacher auf der Bank, mit Hools samt Trommeln und Klatschbrettern, mit Henri, Jonas und Kims Papa als mitgereiste Fans, und mit unserem neuen Supporter und Busfahrer Marc starteten wir in die heißumkämpfte Partie. Die ersten 15 Minuten waren geprägt von einem sehr schnellen Spiel in beide Richtungen. Den Willen beider Mannschaften merkte man schnell in den ersten Minuten: Tor von Hanna Brida, gelbe Karte gegen Reichensachsen. 7m für Reichensachsen, gelbe Karte für Anna-Lena. Von Beginn an hatten wir allerdings einen riesen Vorteil gegenüber unserer Gegnerinnen: Wir trafen vorne, hinten hielt Schlömi den Kasten frei. Zwei sieben Meter gegen uns in den ersten 4 Minuten berührten nicht das Netz, sondern Schlömis Beine. Grandioser Auftakt! Daran knüpfte Gina mit einem Hattrick über Rechtsaußen an, wozu ihr Judith mit schnellem Tempospiel und Hanna Brida mit aktivem Druck in die Lücke die Möglichkeiten verschafften. Bereits in der 9. Minute zog Reichensachsen die erste grüne Karte bei einem Spielstand von 4:7. In den folgenden 10 Minuten hatten wir etwas Pech bei unseren Torabschlüssen und ließen unsere Gegner vor allem über die Mitte zu zu leichten Abschlüssen kommen. Dies resultierte darin, dass Reichensachsen aufholen konnte, doch zu leicht wollten wir es ihnen einfach nicht machen. Bis zur Halbzeitpause schafften wir es durch eine bessere Absprache in unserer 6:0 Abwehr und konzentrierteren Torwürfen, einen stetigen Abstand von 3 Toren zu halten.

Wie immer war klar: WIR hatten das Ding in der Hand. Mit einem Stand von 13:16 starteten wir in die zweiten 30 Minuten in einer vollen stimmungsreichen Halle. Das anfängliche Tempospiel von Reichensachsen hatte über die Zeit nachgelassen. So fruchtete eine unserer Stärken, die uns immer wieder von anderen Mannschaften absetzt: unerbitterliches Tempospiel über 60 Minuten! In der Abwehr lief es dafür weniger optimal. In der 37. Minute gerieten wir in eine doppelte Unterzahl. Doch wie wir wissen, ist das Spielen in Unterzahl nicht das größte Problem für uns. Auch das konnte uns nicht aufhalten, vorne unsere Tore zu machen und hinten vor allem durch die konstante Leistung von Schlömi,aber auch das schnelle Verschieben und Zusammenarbeiten,nicht zu viele Tore in Unterzahl zu fangen. Gerade wieder vollzählig erreichte uns die nächste Zwei-Minuten-Strafe gegen Jana, als diese abgelaufen war, bekam auch Judith eine Zwei-Minuten-Pause auf der Bank vom Schiedsrichter. Turbulent. Und genau so turbulent und hitzig ging es in den letzten 15 Minuten weiter. Reichensachsen stellte ihre Abwehr um und nahm Kim auf der Halblinken sowie Judith auf der Mitte kurz. Eine Situation, die nicht alltäglich ist, auf die uns Ufuk aber im Training vorbereitet hatte. Bis hierher hatten wir uns über weite Strecken des Spiels einen Vorsprung erarbeitet, der zu diesem Zeitpunkt nur noch aus einem Tor bestand. Aber eins war klar: das geben wir nicht mehr aus der Hand! Aus dieser nichtalltäglichen Situation ergab sich auch eine nichtalltägliche Aufstellung v.a. im Angriff: der restliche Vierertrupp um Hanna Brida auf Halblinks, Gina auf der Mitte, Hanna Happe auf Halbrechts und Jana am Kreis musste nun zocken. Und das taten sie! Hanna Brida übernahm die Verantwortung im Eins-gegen-Eins und zog so einen Sieben Meter, den Kim wie einige Male zuvor souverän verwandelte. Schlömi blieb über das gesamte Spiel und so auch in dieser Schlussphase ein Brett im Tor und parierte ihren sechsen Sieben Meter (einfach WAHNSINN). Hanna Happe übernahm die Verantwortung im Ballern aus dem Rückraum und erzielte so zwei sehr wichtige Tore. Eine Minute vor Schluss schaffte es Reichensachsen, auf ein Tor ranzukommen (27:28). Unser Vorteil: Wir gingen in den wahrscheinlich letzten Angriff, was nun mehr einem Parteiballspiel als einem Handballspiel ähnelte. Zu guter Letzt war es nun die uns bekannte Lauffreude von Jana am Kreis, durch die sie sich eine komplett freie wunderbare Abschlusssituation erarbeitete. Wurf – Aufsetzer – Tor – noch 7 Sekunden – SIEG!

 

SV Reichensachsen. Nach dem Spiel: Platz 4 in der Tabelle. Zuhause geschlagen. Dem Tabellenführer keine Punkte geklaut.

HSG Twistetal. Nach dem Spiel: stets Platz 1 in der Tabelle. 10 Spiele in Folge gewonnen. Die erste Mannschaft, die Reichensachsen zuhause geschlagen hat.

 

Eine mannschaftliche Gesamtleistung von allen, die bei diesem Spiel anwesend waren: sei es auf dem Spielfeld, auf der Bank oder auf der Tribüne. Danke dafür! „Gekommen um auf Platz 1 zu bleiben“. Diesem Ziel wollen wir auch am kommenden Samstag wieder ein Stück weiter entgegenkommen. An diesem letzten Doppelheimspielteil erwarten wir den TSV Wollrode um 17:15 in unserer heimischen Halle mit hoffentlich genialer Stimmung mit genialen Fans. Wir freuen uns drauf!


Bis dahin,
Eure Damen 1

Tore für die HSG:
Kim 9/5, Gina 6, Hanna Happe 6, Hanna Brida 3, Judith 3, Alice 1, Jana 1, Anna-Lena, Kathi Richter, Louisa Schlömer, Sarah-Luisa, Sina, Sophia