TSV Heiligenrode II – HSG Twistetal III 30:34 (16:19)
„4 Schritte sind okay – aber 5??“
Handball beginnt für uns nicht beim Anpfiff, sondern am Morgen. Dass wir uns vergangenen Sonntag die Augen gerieben haben, lag nicht nur an dem frühen Aufstehen (12:00 Uhr Anpfiff in Niestetal!), sondern auch an der hochklassigen Spielerqualität des Kaders für dieses Auswärtsspiel. Mit Leon & Leon, Johannes, Gidi, Moritz, Paule, Flo, Fabian, Thomas und Maxim hatten wir einen Kader allererster (aber bitte mit…) Sahne. Gecoacht vom heutigen Lack & Leder Nils in feinripp Hemd, Sina und Henner stand auch genug Expertise von rechts draußen zur Verfügung.
Wichtiger als das Warmmachen zur Vorbereitung auf das Spiel ist die Vorbereitung auf das Warmmachen selbst. Und da macht sich die individuelle Stärke eines jeden Einzelnen mit seiner persönlichen Vorliebe bezahlt. Neben Energydrink, Jack-Daniels Cola, einer Tasse Kaffee oder einem Dürüm mit Dosenbier war die Auswahl so bunt wie die Vorstellungen zum heutigen Spiel. Das Warmmachen selbst lief ordentlich und konzentriert. Konsequent zogen wir das auch so bis 10 Min. vor Anpfiff durch, und was macht man in der restlichen Zeit bis zum Spielstart? Richtig – Pause!
Der Gegner war trotz unserer Spielklasse aber keineswegs zu unterschätzen, denn bei der Team-Begrüßung wussten sie nicht nur, dass wir Döner vor dem Spiel gegessen hatten, sondern auch noch wo (Hilfe!). Wir waren also gewarnt! Den Start erwischten wir ganz gut, Fabian und Thomas warfen uns zur 0:2 Führung. Weiterhin wussten wir in der Folge variabel über Flo, Patrick oder Moritz am Kreis schön abzuschließen. Ebenso bekamen wir aber auch in der Defensive den gegnerischen Rückraumschützen Max nicht so recht zu packen und waren am 6 Meter zu lückenhaft unterwegs, weswegen die Knilche den 9:9 Ausgleich zur 14. Minute warfen. Es wurde Zeit so langsam ein dickes Ausrufezeichen zu setzen: deshalb wechselten wir den kalt gewordenen Maxim, der bisher nur die Bank besetzte, auf die Mitte ein. Schon nach der ersten Aktion wurde das Spiel hier erstmalig unterbrochen, um nach seinem versuchten 1 vs. 1 den Schweißfleck am Kreis ausfindig zu machen…
Wir konnten wieder ein leichtes Polster aufbauen und vor der Halbzeit gab es noch einen schönen Schmankerl – Kenner werden diese Szene jetzt bildlich vor ihrem geistigen Auge haben: 7 Meter Torerfolg durch Maxim Stracke, natürlich durch die Beine… Beim 16:19 verabschiedeten wir uns zur Pausenzigarette. Strategisch wollten wir in der Offensive umplanen, der Vorschlag eines zweiten Kreisläufers wurde nur mit einem „Mach doch was du willst“ quittiert. Den Tor-Start in der zweiten Phase eröffneten wieder Thomas und Fabian zum 18:22. Sehenswert war auch das 20:23 durch Gidi. Im Nachhinein kann man sagen Zuckerpass, im Moment des Anspiels von Paule dachte jeder nur (laut & leise) „NEIN – NICHT!“. Er wusste es scheinbar selber, denn Paule sein „Ich weiß echt nicht wie der Tempogegenstoß ankommen konnte…“ wusste Gidi um das Geheimnis: „Pure Magie!“.
Zuvor wurde aber Gidi durch selbigen Passgeber bei einer ähnlichen Situation gnadenlos versetzt. Ebenfalls zweite Welle nach vorne stand Gidi frei am Kreis, aber Paule rannte den Bogen lieber an seinem Gegenspieler vorbei und brachte den Ball gerade so im Tor unter („…wenn der Außen einmal den Ball hat, spielt der doch nicht mehr ab…“ – Kennt ihr Rückraumspieler das Gefühl bisher nicht, oder?). Da Maxim seine Regeneration zu Beginn der zweiten Hälfte brauchte, wurde es wieder spannend beim 25:24 Führungswechsel. Aber das interessierte uns so sehr, wie dieser Becher voll ist: \_/ Oh, er ist leer – 25:25 Ausgleich durch Florian (49‘.). Thomas schickte ein Stoßgebet zum Himmel, es hätte aber auch gereicht, wenn er es direkt zu Maxim geschickt hätte. Bekanntermaßen isst Popeye Spinat um stark zu werden. Maxim isst eben Popeye und so ging es die Schlussminuten wieder Stück für Stück für uns aufwärts.
Oft kopiert – nie erreicht, könnte man sagen. Fabian versuchte ebenfalls den Stracke-Trickwurf am 7-Meterpunkt – leider ohne Erfolg (einmal mit Profis 😉 ). Ebenso historisch war der von ihm gelaufene Tempogegenstoß in den letzten Minuten, wo er ca. an 10/11 Metern vom gegnerischen Torwart festgemachtwurde. Vielleicht lag der erfolglose Versuch auch daran, dass der Freiwurf nicht korrekt ausgeführt und deswegen die Aktion zurückgepfiffen wurde. Sehenswert war es dennoch! Die letzten 5 Minuten machten wir dann den Deckel entscheidend zum 30:34 durch Moritz drauf. Das Sonderlob in diesem Spiel bekam vom Trainer übrigens der eigene Torpfosten. Kritiker warfen Trainer Nils auch eine von Anfang an falsche Spielaufstellung vor. Aber wenn Nils auf das falsche Pferd setzt, gewinnt es trotzdem…
Gebührend haben wir natürlich auch mit der Sieger Laola-Welle vor unserem mitgereisten Fan Alex den Auswärtssieg gefeiert. Damit haben wir unseren Tabellenvorsprung auf Nachbar Heiligenrode gefestigt. Mal sehen, zu welchem Spiel wir uns zum Saisonende wiedersehen – bis dahin jedoch ganz liebe Grüße!
Eure Dritte
Leon & Leon: Tor, Johannes, Maxim: 8/1, Thomas: 6/1, Fabian 6, Florian: 5, Patrick: 4/1, Moritz: 3, Gidi: 2