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TV Külte II a.K. – HSG Twistetal III 10:9 (20:21)

Eine Führung im Spiel reicht

 

Waldecker Lokalderby – die Zweite – uuund Action! 

Diesmal bestritten wir das waldecker Derby nicht im sagenumwobenen Süden beim TSV, nein, es ging in den märchenhaften Norden zum TV. Alle Seniorenmannschaften durften an diesem Samstag  einen Heimspieltag zelebrieren. Das ist ja in Gänze nichts neues, aber dass die Dritte mal dazwischen grätscht kommt dann doch eher seltener vor. Wie bereitet man sich auf so einen monumentales Auswärtsspiel vor? Ganz einfach – da gibt es wie beim Fitnesstraining ein 4-Schritte-Programm was man umsetzen muss, um zum gewünschten Erfolg zu kommen:

Schritt 1:

Der Termin ist bei allen Spielern, sowie dem 4-köpfigem Offiziellen-Gespann, seit Saisonstart fest im Kalender gespeichert. Der Kader bleibt sowieso beständig, bis auf ein, zwei Personen die evtl. mal krankheitsbedingt oder beruflich fehlen – wer also spielt, ist glasklar.

Schritt 2:

Abfahrtszeit ist schon im letzten Training geplant worden und Fahrgemeinschaften sowie mögliche Routen zum Einsammeln der Spieler sind schon seit Jahren als feste Route bei Google Maps gespeichert. (Sofern der Verein keinen Reisebus chartert).

Schritt 3:

In der Kabine wird sich zusammen umgezogen und es findet ein konzentriertes Warmmachen statt in der sich die Mannschaft für’s Spiel pusht und hier schon mal an der Leistungsgrenze gekratzt wird.

Schritt 4:

Vor Anpfiff eine klare Kampfansage erhalten und das ganze Spiel hinweg sein Ding durchziehen oder dem Gegner aufzwingen. Optimierungen werden in der Halbzeit vorgenommen oder es wird ein Time-Out gelegt um Struktur ins Spiel zu bringen.

Wer sich beim Lesen der letzten Zeilen dachte „Ich wollte den Bericht der Dritten lesen, habe ich mich verklickt??…“ Nein, du bist hier richtig. Das oben gezeigte 4-Schritte-Programm ist der Standard bei vielen, aber eben nicht bei allen. Dass auch andere Methoden zum Erfolg führen können, (oder vielleicht auch gerade deshalb dafür geeignet sind) zeigt hier nun das Wadenklopfer 18-Schritte-Programm:

*Warnung: Die nachfolgende Handlungsweise ist für den ernst zu nehmenden Spielbetrieb nicht geeignet da dieser lustigen Gesprächsstoff erzeugen und Spaß machen kann!*

Schritt 1: 

Es wird 5 Tage vor Spielbeginn nachgefragt wer denn am Samstag spielen will/kann/soll/muss. Nach 7 festen Zusagen sowie 3 „eigentlichen“ beruhigen sich erste Gemüter, „sollten also spielfähig sein…“

Schritt 2:

Nach 26 identischen Geburtstags-Glückwünschen wird erstmal für die Mannschaft eine Rutsche HSG-Badelatschen geordert.

Schritt 3:

Am Vortag steht der Treffpunkt fest: Halle Mühlhausen, Abfahrt: Nach den Damen 2, vor der Damen 1

Schritt 4:

3 Stunden vor Spielbeginn wird nachgefragt ob noch Platz auf der Bank ist. Logisch – als herbei!

Schritt 5:

Der Mannschaftsverantwortliche und der Betreuer stellen kurz vor der Abfahrt fest, dass beide eine Spielerliste angefertigt haben. Es wird die ohne Trikotzuweisung genommen. Noch nicht eingetragene Spieler werden ergänzt und danach die Trikotnummern zugewiesen (natürlich nach Größe, feste Nummern gibt es nur in Ausnahmefällen)

Schritt 6:

Sporadisch werden die Autos mit Spielern gefüllt. Kurz nach der Abfahrt fragt sich Auto 2, ob auch alle dabei sind (sofern sie nicht direkt oder später erscheinen). Als darauf die Antwort „nein“ folgt, wird wieder rum gedreht, die Marschroute des Vermissten abgefahren und parallel diverse Anrufe getätigt. Nach 5 Minuten gibt es Entwarnung: Der Vermisste hat sich in Auto 1 mit eingeschlichen.

Schritt 7:

Während die Kolonne unterwegs ist, steht der erste Recken in der auswärtigen Halle beim Essensstand und fragt sich wo die anderen sind.

Schritt 8:

Der Großteil ist nun in der Kabine. Selbstverständlich kommt die Trikottasche vor der Spielerliste an, sodass die zugewiesenen Trikots auch bloß nicht die anziehen können, für die es angedacht war. Einige Streichungen und Kritzeleien später steht dann das Schriftstück – auf zum Sekretärstisch!

Schritt 9:

Der Sekretär schimpft über die durcheinander geworfene Liste und fragt nach den Spielern. Hierbei fällt auf dass noch einer fehlt. Der fehlende Spieler schreibt 40 Min. vor Anpfiff dass er 15 Min. vorher da sein wird – also wieder neu drauf schreiben.

Schritt 10:

Beim Warmmachen wird sich grundsätzlich wild über’s Feld verteilt und es herrscht „reges Treiben“ wie auf einem Ameisenhaufen. Wer sich nicht „reg treibt“ verbringt die Zeit bis zum Anwurf auf der Bank oder sitzt an der Hallenwand und erzählt in seinem Sitzkreis neue Anekdoten.

Schritt 11:

*Anpfiff* – erste Erkenntnisse folgen schnell (07:12‘), als bemerkt wird, dass man sich auf einer 1:2 Führung nicht ausruhen kann

Schritt 12:

Fast die ganze erste Halbzeit wird versucht das Angriffsspiel zu vermeiden, da zu anstrengend.

Schritt 13:

Es werden keine Time-Outs gelegt, da man die zweite Halbzeit der ersten Herren noch sehen will.

Schritt 14:

Das Angriffsspiel wird von 6 gegen 6 auf 6 gegen 7 umgestellt – natürlich in Eigenregie und ohne Absprache mit dem Coach. Zu deutsch: Der Torwart besetzt die offensive Position halb links und holt den ersten 7-Meter im Spiel. Wenn wir den Ball vorne haben, braucht der Torwart nicht die Linien auf dem Feld zu zählen. Logisch, oder?

Schritt 15:

In der Halbzeit lässt man sich vom Vorsitzenden des TV Mühlhausen eine Runde frisch gebackener Waffeln auf dem Feld schmecken. Bei Gelegenheit wird auch die Frage nach dem Stand des EM-Deutschlandspiels durch die Halle gerufen.

Schritt 16:

Man läuft über ¾ der zweiten Halbzeit dem Selben Rückstand hinterher, bis man bei 54:30 Min. auf 19:19 ausgleicht – Inzwischen ist auch der Torwart in der Torschützenliste zu finden (vom 8 Meter!).

Schritt 17:

Bei 58:27 darf man sich auch mal wagen ein Tor zur Führung zu werfen (20:21). Anschließend möchte man nicht mehr nach vorne laufen, weshalb das Spiel in der Abwehr taktisch runter gespielt wird.

Schritt 18:

Mit 2 inoffiziellen Punkten (da a.K.) nach Hause fahren und zufrieden ein Kaltgetränk genießen. Bis denne!

Eure Dritte

Die Recken: Klaus, Jan: 1, Torben: 1, Simon, Nase: 2, Ede: 3, Nick: 3, Henner, Fabian: 4, Steffen, Aguinagalde: 1, Marcel: 5, Julian, Jojo: 1